Konzeption, Durchführung und Dokumentation von drei Beteiligungsveranstaltungen in den ausgewählten „Demografielaboren“ Surheide, Grünhöfe und Geestendorf.

Anschließend an die zuletzt erarbeiteten Quartiersprofile im Zuge des Bundesprogramms Zukunftswerkstatt Kommunen fanden drei zielgruppenspezifische Beteiligungsveranstaltungen als Zukunftswerkstätten in den Quartieren statt.

Bearbeitungszeitraum: 2022-2023
Auftraggeber: Magistrat der Stadt Bremerhaven
Bearbeiter: Anton Maleike, Josefin Weyer

Vorstellung des Quartiersprofils. Foto: Antje Schimanke

Rege Diskussion während der Zukunftswerkstatt. Foto: Antje Schimanke

Hintergrund

Die Stadt Bremerhaven ist eine von 40 Modellkommunen, die im Rahmen des Modellprojekts Zukunftswerkstatt Kommunen (ZWK) ausgewählt wurden, um Gemeinden und Städte unterschiedlicher Größen bei der Gestaltung des demografischen Wandels zu unterstützen. Das Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist 2021 gestartet und läuft bis 2024. Orientiert am Projekt-Untertitel „Attraktiv im Wandel“ hat die Stadt Bremerhaven sich das Ziel gesetzt, die demografische Entwicklung der letzten Jahre als Chance zu begreifen.

Vor diesem Hintergrund wurden drei beispielhafte Quartiere in Bremerhaven ausgewählt, deren demografische Trends zunächst anhand von detaillierten Quartiersprofilen analysiert und grafisch ansprechend aufbereitet wurden. Dabei wurden sehr unterschiedliche demografische Charakteristika herausgearbeitet: Surheide, das Dorf, das noch zur Stadt gehört mit hohem Altersdurchschnitt und gefestigter Sozialstruktur; Grünhöfe mit der besonderen Herausforderung im Bereich der Altersarmut, im Speziellen von Menschen mit Migrationsgeschichte; Geestendorf, gekennzeichnet als jung, international und von hoher Fluktuation. Auf dieser Grundlage wurden drei Beteiligungsveranstaltungen als „Zukunftswerkstätten“ durchgeführt. Dabei sollten die Erkenntnisse aus den Quartiersprofilen diskutiert und die Perspektiven und Bedarfe der Bewohner:innen aus den Quartieren eingespeist werden. Die Zielsetzung dabei war, Projektideen und Anknüpfungspunkte aus der Bewohnerschaft zu identifizieren und bei den nächsten Schritten in Richtung Umsetzung zu unterstützen.

 

Projektbeschreibung

Vorbereitung und Durchführung der Zukunftswerkstätten umfasste dabei folgende Aufgaben:

  • Konzeptionierung, inhaltliche und organisatorische Vorbereitung der drei Veranstaltungen
  • Erstellung von Materialien (analog und digital) zur Bewerbung
  • Parallel geschaltete mehrsprachige Online-Beteiligung
  • Vorbereitungsgespräche mit relevanten Akteur:innen und Kooperationspartner:innen vor Ort
  • Moderation der Veranstaltungen
  • Pointierte Veranstaltungsdokumentation

Wesentliche Ergebnisse

In den drei Zukunftswerkstätten wurden die Erkenntnisse aus den Quartiersprofilen aufgegriffen und gemeinsam mit den Bürger:innen weiterentwickelt und konkretisiert. So konnte an bestehende bzw. kürzlich gegründete Initiativen angeknüpft oder zum Engagement motiviert werden. Um mitunter schwierig zu erreichende Zielgruppen (Jugendliche, Menschen mit Migrationsgeschichte) für die Teilnahme an den Zukunftswerkstätten zu gewinnen, wurde gezielt mit Akteur:innen vor Ort zusammengearbeitet bzw. Veranstaltungsformate verknüpft. So wurde bspw. die Zukunftswerkstatt in Grünhöfe eingebettet in die Eröffnung einer Ausstellung über den Lebensweg von fünf türkischen Frauen der ersten und zweiten „Zuwanderinnengeneration“. In Geestendorf wurde die Veranstaltung gemeinsam mit verschiedenen Akteur:innen aus der Jugend- und Bildungsarbeit vorbereitet und im zukünftigen Jugendcafé durchgeführt – dazu gab es Pizza. Als nützlicher „Nebeneffekt“ konnten dadurch auch neue Akteursnetzwerke geknüpft und bestehende intensiviert werden.

Durch die Veranstaltungen wurde deutlich, dass…

…den Quartiersbewohner:innen die (zukünftigen) Herausforderungen (von sich selbst und die des Quartiers) in der Regel sehr bewusst sind.

…es bereits gute Ideen und Handlungsansätze in den Quartieren gibt, es vielen allerdings nicht klar ist welche die Schritte zur Umsetzung nötig sind.

…es für viele Menschen aus den Quartieren ungewohnt war in einen solchen Prozess aktiv eingebunden zu werden.

Im Rahmen der Zukunftswerkstätten konnten zahlreiche Problemlagen innerhalb der Quartiere identifiziert werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine Vielzahl dieser demografischen Herausforderungen stellvertretend für andere Stadtteile mit vergleichbaren Rahmenbedingungen stehen.

 

Weitere Informationen

Projektseite der Stadt Bremerhaven (externer Link auf bremerhaven.de)

Projektseite des Bundesprojekts ZWK (externer Link auf zukunftswerkstatt-kommunen.de)

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