Erstellung von pointierten Quartiersprofilen für die drei ausgewählten „Demografielabore“ Surheide, Grünhöfe und Geestendorf

Ausarbeiten von Sozialdaten, Zusammenfassung von Akteursgesprächen, kartographische Darstellungen sowie die Zuspitzung der Ergebnisse auf eine Hand voll Fokusthemen in einem übersichtlichen und eingängigen Format als Grundlage für die nachfolgenden Zukunftswerkstätten.

Bearbeitungszeitraum: 2022
Auftraggeber: Magistrat der Stadt Bremerhaven
Bearbeiter: Anton Maleike, Josefin Weyer

Hintergrund

Die Stadt Bremerhaven ist eine von 40 Modellkommunen, die im Rahmen des Modellprojekts Zukunftswerkstatt Kommunen (ZWK) ausgewählt wurden, um Gemeinden und Städte unterschiedlicher Größen bei der Gestaltung des demografischen Wandels zu unterstützen. Das Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist 2021 gestartet und läuft bis 2024. Orientiert am Projekt-Untertitel „Attraktiv im Wandel“ hat die Stadt Bremerhaven sich das Ziel gesetzt, die demografische Entwicklung der letzten Jahre als Chance zu begreifen.

Vor diesem Hintergrund wurden drei beispielhafte Quartiere in Bremerhaven ausgewählt, deren demografische Trends zunächst anhand von detaillierten Quartiersprofilen analysiert und grafisch ansprechend aufbereitet werden sollten.

Wesentliche Ergebnisse

Die drei ausgewählten Quartiere Geestendorf, Grünhöfe und Surheide weisen teils sehr unterschiedliche Charakteristika auf, die mitunter auch in Form von Zitaten aus den Akteursgesprächen festgehalten wurden.

Surheide kann als „Dorf, das aber noch zur Stadt gehört“ bezeichnet werden und meint damit u.a.: Hoher Altersdurchschnitt, gefestigte Sozialstruktur und starken sozialen Zusammenhalt sowie Versorgungsschwierigkeiten bei den Dingen des täglichen Bedarfs. Als eines der Fokusthemen wurde die Schaffung einer neuen Ortsmitte (auch) als Versammlungs- und Veranstaltungsort identifiziert. Dennoch verzeichnet Surheide aus fast allen Stadtteilen Bremerhavens positive Wanderungssalden, was auf eine hohe Attraktivität und Anziehungskraft hindeutet.

Grünhöfe ist altersstrukturell weniger eindeutig geprägt. Allerdings lohnt sich der Blick innerhalb der Altersgruppen: So zeigt sich in Grünhöfe eine besondere Herausforderung im Bereich der Altersarmut und zwar im Speziellen bei Menschen mit Migrationsgeschichte. Was darüber hinaus auffällt und u.U. beispielhaft sein kann, ist das breite Angebot an sozialen Trägern und Angeboten im Stadtteil, die von der Quartiersbevölkerung gut angenommen werden.

Geestendorf, in dessen Gebiet auch der Hauptbahnhof liegt, ist im städtischen Vergleich besonders jung, international und von hoher Fluktuation gekennzeichnet. Durch zahlreiche Nationalitäten und Glaubensrichtungen, die in Geestendorf vertreten sind, übernimmt der Stadtteil eine große Integrationsverantwortung für die Stadt. Umso wichtige sind bisher nicht in dem Ausmaß vorhandene (informelle) Treffpunkte und Begegnungsmöglichkeiten insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene.

In folgenden drei Zukunftswerkstätten wurden die Erkenntnisse aus den Quartiersprofilen aufgegriffen und gemeinsam mit den Bürger:innen weiterentwickelt und konkretisiert.

Weitere Informationen

Projektseite der Stadt Bremerhaven (externer Link auf bremerhaven.de)

Projektseite des Bundesprojekts ZWK (externer Link auf zukunftswerkstatt-kommunen.de)