Fördermittel-Antragsmanagement und Projektberatung der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft STÄWOG in Bremerhaven
Unterstützung einer Wohnungsbaugesellschaft bei der Konzeption, Finanzierung und Umsetzung innovativer städtebaulicher Projekte
Bearbeitungszeitraum: laufend
Auftraggeber: STÄWOG Bremerhaven
Bearbeiter: Martin Karsten
Blick in die Goethestraße im Gründerzeitquartier Bremerhaven-Lehe
Konzentrierte Stadterneuerung in einem vom Leerstand und vernachlässigten Immobilien betroffenen Quartier: Projekte der STÄWOG und eines privaten Investors in der Goethestraße in Bremerhaven
Hintergrund
Die Stadt Bremerhaven gehörte Anfang der 2000er Jahre zu den westdeutschen Städten, die in Folge eines grundlegenden wirtschaftsstrukturellen und demografischen Wandels eine hohe Anzahl von Wohnungsleerständen zu verzeichnen hatten. Diese Leerstände traten in Großsiedlungen der Nachkriegszeit ebenso wie in innerstädtischen Altbaubeständen auf, das Gründerzeitquartier Lehe-Goethestraße war und ist besonders betroffen.
Im Kontext vielfältiger kommunaler Stadtumbau-Maßnahmen über den gesamten Ortsteil Lehe-Goethestraße hat sich die städtische Wohnungsbaugesellschaft STÄWOG entschieden, gezielt und konzentriert in einem Baublock die Aufwertung voranzutreiben. In diesem Baublock wurden bislang vier ehemals weitgehend leer stehende Immobilien aufgekauft und umgenutzt.
FORUM. begleitete im Auftrag des Bundesbauministeriums als sog. Forschungsagentur Stadtumbau West von 2002 bis 2007 die Stadtumbau-Bemühungen Bremerhavens, anschließend setzte sich diese Begleitung als Bundestransferstelle Stadtumbau bis 2020 fort. Diese fachliche Begleitung und Auswertung führte zu einem kontinuierlichen Kontakt mit der STÄWOG, die ab 2017 in eine dauerhafte Beratung von FORUM. in Bezug auf ausgewählte städtebauliche Projekte mündete.
Projektbeschreibung
FORUM. hat die STÄWOG bei folgenden städtebaulichen Vorhaben seit 2017 konkret unterstützt:
Bundesmodellvorhaben VarioWohnen in der Heinrichstraße 34: Das Gründerzeitgebäude in der Heinrichstraße 34 stand lange Zeit leer. Die langjährige bauliche Vernachlässigung ließ eine Sanierung nicht mehr zu. Die Stadt Bremerhaven erwarb das Gebäude und übertrug es für einen symbolischen Euro an die STÄWOG. Die STÄWOG entschied sich für den Neubau eines Studierendenwohnheims nach Rückbau der Schrottimmobilie. Die STÄWOG wurde bei den ersten Planungen auf das Förderprogramm des Bundes „VarioWohnen“ aufmerksam: In diesem Programm konnte der Neubau von Studierendenwohnungen finanziell gefördert werden, wenn diese konzeptionell auch für die potenzielle Nutzung durch ältere Menschen vorbereitet würden. FORUM. hat die STÄWOG erfolgreich beim Antragsmanagement unterstützt, zur zügigen Projektabwicklung im Projektmanagement der Bauphase geholfen sowie Teile der Begleitforschung übernommen.
- Baustellenmarketing für das Neubauprojekt Heinrichstr. 34: Bauvorhaben wie das des Neubaus eines Studierendenwohnheim können in einem stigmatisierten Quartier auch zum Imagewandel beitragen. Baustellenmanagement kann diesen Imagewandel unterstützen, wenn es gezielt auf die (neuen) Qualitäten des Standortes eingeht. FORUM. hat für die STÄWOG das begleitenden Baustellenmarketing auf Großtransparenten erarbeitet.
- Klushuizen-Projekt „Das Louis“ in der Uhlandstr 25: Die STÄWOG hat in einem mehrjährigen Erwerbsprozess das weitgehend leer stehende und vernachlässigte Gründerzeitgebäude in der Uhlandstr 25 erwerben können. Das Gebäude stellte sich als sanierungsfähig heraus. Die Wohnungsbaugesellschaft entschied sich, erstmals in Deutschland dafür das niederländische Konzept des „Klushuizen“ anzuwenden. Das bedeutete, dass die STÄWOG eine Grundsanierung des Gebäudes vornahm und dies im grundsanierten Zustand zum individuellen Ausbau („Ausbauhaus“) durch neue Eigentümer weiter veräußert. Für dieses Modellvorhaben erhält die STÄWOG Fördermittel des Landes Bremen. FORUM. unterstützt die STÄWOG bei der Vermarktung und dem Auswahlprozess der Erwerber:innen.
Klushuizen-Projekt in der Uhlandstr. 25 während der Sanierung
Wesentliche Ergebnisse
Die zugrundeliegende Strategie, Stadterneuerung in einem von baulicher Vernachlässigung geprägten Gründerzeitgebiet durch vielfältige Maßnahmen in einem Baublock zu realisieren, trägt mittlerweile Früchte. Die Bewohner:innen eines Wohnprojektes in der Goethestr. 43, die Bewohner:innen des Kreativhauses in der Goethestr. 45 und die Studierenden im Wohnheim in der Heinrichstraße 34 tragen zur Stabilisierung und zum Imagewandel des Quartiers bei. Der Erfolg des Klushuizen-Projektes bleibt noch abzuwarten.
Die STÄWOG betritt mit ihren Investitionen in einzelne Objekte in einem Gründerzeitquartier ein Terrain, auf dem bundesweit bisher nur sehr wenige städtische Wohnungsunternehmen aktiv sind. Die Investitionen in innovative Projekte regen in jedem Fall die private Investitionsbereitschaft insgesamt an, zur sozialen und baulichen Aufwertung des Ortsteils Lehe-Goethestraße beizutragen.
Weitere Informationen
VarioWohnen-Projekt Heinrichstr. 34 in Bremerhaven als Modellvorhaben des Bundes (externer Link)
Abschlussbericht des VarioWohnen Modellvorhaben des Bundes, Heinrichstr. 34 in Bremerhaven [pdf-Download 2,3 MB] (externer Link auf zukunftbau.de)
Studentenwerk-Vermietung von Zimmern in der Heinrichstr. 34 in Bremerhaven (externer Link)
Bewerbungswebsite für „Das Louis“, Klushuizen, Uhlandstr. 25 in Bremerhaven (externer Link)
Nachricht über das Klushuizen-Projekt in der Uhlandstr. 25 in Bremerhaven in ZEIT Online (externer Link)
Nehmen Sie mit FORUM. Kontakt auf
FORUM. Matthes | Maleike | Karsten GbR
Erste Schlachtpforte 1 | 28195 Bremen
T +49 421 696 777-0 | F +49 421 696 777-18
team@forum-bremen.info